Living Moments - N°4 Edition 2017
7TaTYR 8ZXPY_^ Edition 4 · 2016/17 74 Kitzbühel, Stadt der Sport- und Skilegenden: hier fühlen sich Einheimische und »Zuagroaste« dem Himmel ein Stück näher. Kitzbuehel, town of sports and skiing legends: locals and newcomers alike feel a bit closer to heaven here. Als Naturliebhaber und Fan der beeindruckenden Kitzbüheler Alpenregion führt michmeine heutige Tour schon wieder ein- mal auf die Bichlalm, immer wieder ein unvergleichliches Erlebnis. Mit dem Lift oben angekommen, verhüllt Hochnebel die Sicht. Hoffentlich bleibt das nicht so. Klaus Gasteiger und sein Sohn Niko erwarten mich schon. Die beiden brauchen nicht lange, um mich für sich zu gewinnen. Liegt es am Charme des Vaters oder an den blauen Augen und den blonden Wuschellocken des Sohnes – oder an diesem außergewöhn- lichen Platz? Es reißt auf. Der Nebel gibt Gipfel um Gipfel frei, und dann liegt es vor uns, das »Meer« der Kitzbüheler Alpen. Wie Wellenkämme ragen die Bergspitzen aus den Massiven hervor, dicht an dicht, so weit das Auge reicht, ein nicht en- den wollendes Gewoge. Als wäre aufgewühlte See soeben zu Stein erstarrt. Faszinierend, beeindruckend, wunder- schön. Ein Schauer durchläuft mich, Gänsehaut. Ich muss erst einmal schauen, wirken lassen, bevor wir weiterreden. Den Vergleich mit dem Meer hat mir Klaus Gasteiger zu- geflüstert. Einen treffenderen gibt es wohl nicht. »Des is a magischer Platz«, sagt Klaus, und seine Augen leuchten. Meer, Magie … die Schönheit des Ortes macht den gestan- denen Kitzbüheler zum Poeten. Ein ganz besonderer Platz ist es für ihn, immer schon gewesen. Auch wenn es nicht greifbar, erklärbar ist. Klaus’ Großonkel hat die »alte« Bichlalm einst erbaut, sein Vater war hier Skilehrer. Und Klaus oft genug selbst Gast. Der Ort hat ihn immer schon fasziniert. Deshalb war es für ihn auch ein ganz unerträglicher Gedanke, dass die Alm brach liegen sollte. »Des hat ma richtig weh tu.« Die alte Zeit lebt weiter 2014 erwarb Klaus Gasteiger die Alm von seiner Großcou- sine. Nicht für sich, sondern für Sohn Niko, der gerade mit dem Studium der Wirtschaftswissenschaften fertig gewor- den war und wie der Vater vor allem eines im Sinn hatte: die Bichlalm. Die Hütte war inzwischen 7 Jahre lang leer gestanden, mit offenen Fenstern – überall war Wasser ein- getreten. Da war nicht mehr viel zu retten. anzeige
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