Living Moments - N°4 Edition 2017
56 7TaTYR 8ZXPY_^ Edition 4 · 2016/17 gen, die Zufahrten von Kraftfahrzeu- gen begrenzt, die Ausschließlichkeit der Werbung für wenige große Unter- nehmen durchgesetzt. Die Schaffung einer Infrastruktur für die Versorgung der Zuschauer und eine Einflussnahme auf eine entsprechende Gestaltung al- ler Vorrichtungen und Tribünen gehen auf mich zurück. Dazu gehört auch, dass ich auf meinem sonstigen ver- breiteten Eigentum in der Stadt nichts für Werbung zur Verfügung stellte. Als Familie scheinen Sie mit Ihrer Frau und Ihren Kindern immer schon Wert auf Bodenständigkeit, Nachhaltigkeit, aber auch den konstruktiven touristi- schen Fortschritt im Einklang mit den heimischen Traditionen und Bräuchen gelegt zu haben. Ihre Kinder, insbeson- dere Ihre Tochter Signe Reisch, sind heute u.a. in führenden Funktionen für den Kitzbühler Tourismus, den rechts- beratenden oder medizinischen Bereich tätig. Sie und Ihre Frau haben sich seit jeher für die Belange der Bürger Kitz- bühels weit über die Region hinaus eingesetzt. Woher kommt diese Passi- on, sich so für das Allgemeinwohl der Stadt und Ihrer Bürger sowie den in den letzten Jahren stetig gewachse- nen, exklusiven Tourismus in Ihrer Heimatstadt einzusetzen? Der Einsatz meiner Familie für den Kitzbüheler Tourismus ist die Fortset- zung der Leistungen unserer Vorfahren, verbundenmit der eigenen Kraft. Ohne jegliche Hilfe aus öffentlicher Hand wurde mit dem Golfplatz auf eigenem Grund, dem Hotel Rasmushof, und dem Restaurant Red Bull eine Infra- struktur geschaffen und erhalten, die zwar der eigenen Freude, nicht immer aber dem großen wirtschaftlichen Er- folg diente, aber das Angebot der gan- zen Stadt verbesserte. Meine Frau und ich haben mit dem Ziele, Erfahrung zu gewinnen, viele Teil der ganzen Welt besucht und unsere Erfahrungen eingebracht bei dem je- dermann zugänglichen Golfplatz, bei dem ersten Selbstbedienungsrestau- rant im Skigebiet und der besonderen Gestaltung des Hotels Rasmushof mit seinem Veranstaltungsraum. Unseren Kindern haben meine Frau und ich allen die bestmögliche Ausbil- dung für Rechtsanwälte, Ärzte und Gastwirte erlaubt, was sich in der Viel- falt ihrer Begabungen und Berufe deutlich als Erfolg zeigt. Die Pflege unserer übernommenen Kultur und Traditionen, die Bescheidenheit im Eigenen und die Anerkennung der Leistungen anderer waren ebenfalls Früchte unserer Erziehung. Jede Zeit oder Epoche hat ihre heraus- ragenden Momente oder historischen Ereignisse. Sie und Ihre Frau verfügen über einen einzigartigen Schatz an prägenden Erfahrungen und persön- lichen Erinnerungen über viele Jahr- zehnte hinweg.Wenn Sie heute zurück- blicken und unseren Lesern erzählen, welche wichtigen und einschneiden- den Ereignisse und Entwicklungen Kitzbühel nach dem Krieg und über die einzigartige Entwicklung des Skisports durchlaufen hat und was diese wun- dervolle Gamsstadt heute so einzigartig und besonders macht – welche Momen- te würden Sie persönlich hervorheben wollen? Nach dem Krieg war der Markstein für die Entwicklung Kitzbühels der Wille aller Kreise der Bewohner, in harter Arbeit, ob sie bezahlt wird oder nicht, den schon einmal erreichten Glanz Kitzbühels vor dem Kriege, wieder zu erlangen. In der Zwischenkriegszeit waren ver- schiedene politische Meinungen völlig in den Hintergrund geraten und es war ein vorbildhaftes, gemeinsames Streben aller Berufszweige gegeben. Es ergab sich daraus ein Mosaik mit den einzelnen Teilen der Erweiterung des Angebotes an Aufstiegshilfen und der befahrbaren Skiflächen, der Errich- tung und Anpassung der Hotels an eine traditionsbehaftete Erneuerung, die Schaffung eines besonderen Unter- haltungsangebotes, die mit der alpen- ländischen Kultur, wie die Praxmaier Gesangsgruppe und den Tanzveran- staltungen wie der von Guido Reisch geschaffenen Tenne. Die fehlenden Kriegszerstörungen, die wunderbare Landschaft und der über- kommene Baustil brachte viele vermö- gende Familien dazu, wunderschöne Häuser zu errichten und mit Kitzbühel als Standort einen Hauch gehobener Welt zu schaffen. Herr Dr. Reisch, Sie verfügen über eine ganz besondere Fähigkeit zur an- spruchsvollen Kommunikation und Re- thorik und sagten einmal zu mir, Sie seien ein »Verfechter der deutschen Sprache«. Geboren und aufgewachsen im Land der vielen verschiedenen Mundarten und Dialekte, pflegen Sie insbesondere mit Ihrer persönlichen Art der Sprache und Formulierung einen hoch anspruchsvollen Stil, der im heutigen, oft umgangssprachlichen Jargon schon lange verloren gegangen ist. Wie ist diese ganz persönliche und respektvolle Note in Ihrer sehr gewähl- ten Ausdrucksweise über die vielen Jahre Ihrer Tätigkeit als renommierter Anwalt in Kitzbühel entstanden und welchen Anteil daran tragen Ihre Erzie- hung sowie die besonderen Umgangs- formen, die Sie mit Ihren Eltern damals, aber auch heute mit Ihren eigenen »Meine Frau und ich haben mit dem Ziele, Erfahrung zu gewinnen, viele Teile der ganzen Welt besucht … « “My wife and I have visited many places throughout the world with the aim of gaining experience … ”
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